A) Andere Medien: zeitbasiert – visuell/konzeptuell.
Die beiden untersuchten Methoden arbeiten vorwiegend mit Feedback für performative, also zeitbasierte Medien wie Performance, Tanz oder Theater. Im MAE wird aber meistens mit ganz anderen Medien wie visuelle oder konzeptuelle Kunst gearbeitet.
B) Anderer Arbeitsstand der Projekte.
So wie ich bei meinem Besuch bei DasArts oder im Video von Liz Lerman beobachten konnte, befinden sich die zu besprechenden Performances immer in einem fortgeschrittenen Prozessstand, sodass sie als Ganzes angesehen werden können, ohne durch Erklärungen unterbrochen zu werden. Im MAE befinden sich die Arbeiten oft noch in einem sehr frühen Stadium, was bedeutet, dass es schwierig ist, ein Werk ohne detaillierte Einführung wahrnehmen zu können. Eine Teilnehmerin der Gruppendiskussion hat das so formuliert: «Also dass ich dann weg gehe und gar nicht darüber reden kann, weil ich die Arbeit nicht fassen konnte». Auch der Studiengangsleiter hat sich mir gegenüber dazu geäussert: «Da muss man ständig im Auge behalten, dass das eine Skizze ist. Entweder wir lassen sie zu einem Symbol verkommen für eine Diskussion irgendeines Sachthemas oder wir schauen die Qualität einer Skizze an.» Er meinte, dass man im MAE wahrscheinlich einen Kompromiss eingehen müsse, um dem Arbeitsstand gerecht werden zu können. Und das stelle für ihn die Frage nach möglichen Grenzen dieser Methoden dar.
C) Mehr Studierende, andere Zeitressourcen.
Bei DasArts wird jeweils eine Stunde pro Studierende/r für eine Sequenz eingeplant. Bei Liz Lerman kann die Methode, wie ich dem Buch1 entnehmen konnte, zeitlich nach Situation und Bedürfnis angepasst werden. Im MAE haben wir keine Aussichten auf ausgedehnte Zeitfenster. Wenn ich mich richtig erinnere, wird pro Studierende/r maximal eine halbe Stunde für ein Kolloquium eingeplant.