Bei bisherigen Kolloquien im MAE war es meistens der Fall, dass der/die Präsentierende eine Einführung machte zu den einzelnen Punkten wie Prozessstand, Vorgehensweise, etc. und die Zuschauenden dann Rückfragen stellten. In meinen Beobachtungen stellte ich fest, dass sich die Präsentierenden meistens von den Bewertenden im Verlauf führen liessen.
Beim Tryout führte ich das Thema der Eigenverantwortung im eigenen Feedback-Prozesses ein (Empowerment1). Dadurch ist es beiden präsentierenden Teilnehmerinnen gelungen, den Feedackgebenden die Einführung mit Angabe von Arbeitsstand und Konzept klar und entschieden mitzuteilen.

            In meinen Augen findet genau bei diesem ersten Schritt eine grundlegende Weichenstellung statt. Wenn man als Zuschauer/in bei dem/r Präsentierenden eine Selbststeuerung wahrnehmen kann, lässt man sich darauf ein und folgt ihm/ihr.
Um diesen Schritt zu benennen und für sich anwenden zu können, habe ich zusammen mit den Teilnehmerinnen des Tryouts  folgende Definition gefunden: Die Absicht besteht darin, herausfinden zu wollen: „Was wird gelesen, wenn ich was wie sage?“ Damit ist ein Modus-Wechsel gemeint, weg von der Konzentration darauf, ob einen die Zuhörenden verstehen oder wie sie die Arbeit wohl finden. Es soll darauf konzentriert werden, welche und wie viele Worte die richtigen sind, um dem Werk in seinem Prozessstand gerecht zu werden. Und darüber hinaus soll ein wertfreies Interesse aufgebaut werden dafür, was die Betrachter/innen im Vorhandenen lesen können.

 

1 Siehe Text „2.1.1. Über DasArts und die Methode“