Fiktive Feedback Session
Die Zusammenstellung dieser Ablaufskizze stellt einen unfertigen Arbeitsprozess dar. Ich habe sie für eine fiktive Feedback-Session zusammengestellt, weil ich momentan keinen konkreten Auftrag besitze.
Der Aufbau wurde von mir aus meinen Erfahrungen des Tryouts zusammengestellt mit den partizipierenden Teilnehmerinnen, den gezeigten Werkformaten und den entsprechenden Arbeitsstadien. Er stellt ein von mir erstelltes „Wunsch-Set“ dar, da ich mich auf keine Anforderungen konzentrieren muss. Darum ist im Moment auch keine zeitliche Limite gesetzt.

„Projekt Kunst und Gestaltung II“ mit freiwilliger Teilnahme
Meine geplante Feedback -Session ist vorgesehen für ein Semesterende im Rahmen des Moduls „Projekt Kunst und Gestaltung II“. Ich entwerfe sie hier mit einer freiwilligen Teilnahme der Studierenden, weil ich mich noch in einem Suchprozess befinde und auf Interesse für gemeinsame Denkarbeit aufbauen und nicht ein fertiges Schema einführen möchte. Meine fiktiven Teilnehmer/innen stellen demnach ein ähnliches Zielpublikum dar wie beim ersten Tryout.

Der Faktor und die Variable des Arbeitsstandes
Die gezeigten Projekte im Modul „Projekt Kunst und Gestaltung“ befinden sich stets in unterschiedlichsten Arbeitsstadien. Das bedeutet, dass in diesem konkreten Fall mit einer breit angelegten Variable gearbeitet werden muss (siehe auch „5.2. Das Zusammenspiel von mir als Persönlichkeit, dem Kontext als Ausgangslage und den Methoden als Werkzeugsammlung.“). Beim Tryout habe ich mit den Teilnehmerinnen darüber diskutiert, was die spezifischen Eigenheiten der beiden Methoden seien. Wir waren uns einig, dass sich die DAM wegen der indirekten Sprechweise über das Projekt und die Person besser eignet für ein Werk, das sich in der zweiten Hälfte des Arbeitsprozesses befindet. Sie eignet sich sehr gut, wenn die präsentierende Person testen möchte, was die Zuschauenden im Werk lesen können. Weil beim CRP die präsentierende Person ständig in direktem Dialog mit den Respondern steht, eignet sich diese Methode besser in einem früheren Stadium des Arbeitsprozesses. Dann, wenn ein Werk noch nicht selbständig sprechen kann und durch die Erklärungen der präsentierenden Person nachgeholfen werden kann. Dann, wenn der/die Künstler/in interessiert ist, über den Arbeitsprozess zu sprechen und ihr dies eine Erkenntniszunahme verspricht (siehe auch „3.3. Indirektes versus direktes „An-Sprechen“ – gegenteilige Fokusverteilung“).

Grobplanung Formate / Auswahl wird situativ angepasst
Bei der Ablaufplanung habe ich oft zwei ähnliche Formate der beiden Methoden mit Schrägstrich nebeneinander gestellt oder einzelne in Klammern gesetzt. Das bedeutet, dass ich je nach Arbeitsstand in vorausgehender Absprache mit dem/r Präsentierenden den Ablauf besprechen, Formate auswählen und anpassen würde.
            Dieser mitbestimmende Vorgang unterstützt meiner Meinung nach die Selbstverantwortung, um den Feedbackprozess selber in die Hand zu nehmen.

Von mir bevorzugte Tools
Das Aufschreiben auf dem Flip-Chart stellt für mich ein optimales Werkzeug dar, um Präzision in den Statements zu erreichen und die mündlichen Aussagen kurz und knapp zu halten. Ausserdem können die Notizen von den Präsentierenden als Geschenk mit nach Hause genommen werden. Das Sprechen in der dritten Person finde ich eine sehr gute Möglichkeit um Verteidigungsmechanismen zu umgehen. Und die Möglichkeit, «plus one» (+1) zu sagen, schafft dem Bedürfnis, Kommentare anfügen zu wollen, Platz.