Worauf diese Untersuchung meiner Masterthesis schlussendlich hinaus laufen könnte, erahnte ich erst bei der Anwendung des Feedback-Formates „Concept Reflection“ an meinem eigenen Projekt, meiner Masterthesis (siehe Video links oben). Dies geschah durch die Frage der mich moderierenden Teilnehmerin, mit der sie mich getriggert hat: «Was bedeutet das denn nun für dich und deine eigene Arbeit als Vermittlerin?»1
Die im Video zu hörende Erklärung läuft auf einen zentralen Punkt hinaus: Ein Dreiecksmodell (siehe Zeichnung oberhand), mit dem ich versuche, ein für mich höchst interessantes Gedankengebäude in unausgereiftem Stadium dar zu stellen. Dabei geht es um ein Zusammenspiel von mir als Persönlichkeit (in der Rolle der Moderatorin), in Zusammenarbeit mit einem Kontext/Ort/Akteure (Institution oder Modul), wofür ich als Vermittlerin mittels meinen Kenntnissen und Erfahrungen mit den Feedback-Methoden ein Methoden-Set erarbeiten kann.
Die Herausforderung ist der Umgang mit den unzähligen Variablen von diversen Faktoren, – die Variablen von mir als Persönlichkeit nicht zu vergessen. (siehe auch „5.3. Variable Ablaufskizze als Schlussfolgerung für einen neuen Versuch“)
Nach diesem Projekt fühle ich mich nun in der Lage, „neue“ Formate zu kreieren und einzelne Feedback-Formate von den beiden untersuchten Methoden an neue Anforderungen anzupassen. Mich interessiert die Aufgabe, für einen gegebenen Ort/Kontext mit spezifischen Anliegen geeignete Feedbackformate zu entwickeln, die wiederum mit mir als Persönlichkeit übereinstimmen. Dabei kann man als Vermittlerin nur Formate in ein Set einbauen, die man wirklich versteht und bei denen man sich fähig fühlt, diese in eigenen Worten einzuführen.
Ich möchte behaupten, dass ein simples „Copy-Paste“-Verfahren bei der Anwendung von Feedback-Methoden nicht funktioniert. Zumindest nicht wirklich erfolgreich.
Als direkter Vergleich mit meiner künstlerischen Tätigkeit (siehe 1. Vorwort: „Meine künstlerische Perspektive auf das Thema“), insbesondere in Bezug zum Thema Anpassen eines Konzeptes an diverse Faktoren mit Variablen: Bei meinen Performances ist einerseits der Kontext/Ort ausschlaggebend, an dem die Performance stattfindet (Festival, Galerie), aber auch die beteiligten Akteure mit ihren Ideen und Eigenarten beeinflussen die Entwicklung der Arbeit (siehe überlagerte Schrift der Zeichnung). D.h. meine Arbeit ist orts- und personenspezifisch. Nun stellt sich hier die Frage, ob der Begriff der Spezifik auch für eine vermittelnde Tätigkeit benützt werden kann. Ich erlaube mir hier eine These auf zu stellen:
Ja. Ein Vermittlungsprozess ist zwangsläufig orts- und personenspezifisch, wenn er erfolgreich sein soll.