Wie es zu dieser Forschungsthematik kam? Eher durch Zufall. Wie man so schön sagen könnte; ein mir zugefallener Zufall – oder gleich mehrere. Und Zufälle sind ja bekanntlich nicht unbedingt zufällig, oder?
Noch weiter ausgeholt hat alles seinen Anfang genommen, als ich mich in meinem ersten Studium befand, an der Schule für Bewegungstheater, der Scuola Teatro Dimitri. Sehnlichst hätte ich mir eine Mentorin oder einen Mentor gewünscht, dem oder der ich endlich alle meine mir unter den Fingernägeln brennenden Fragen hätte stellen können, jemand, der mir endlich ganz ehrlich, direkt und auf konstruktive Weise Rückmeldung gegeben hätte auf das, was ich mit meiner Kunst so fabrizierte. Im Studium der bildenden Kunst konnte ich dieses Bedürfnis stillen, jedoch nur begrenzt. Oft bin ich nach einem Arbeitsgespräch mit einem undefinierbaren seltsamen Gefühl zurück geblieben, irgendwie unmöglich einzuordnen: Wurde ich angegriffen? Bin ich jetzt verletzt, weil ich Kritik nicht ertrage? Aber eigentlich bin ich doch absolut einverstanden damit, was er oder sie gerade gesagt hat. Woran könnte es liegen? Was hat bei unserem Gespräch nicht ganz funktioniert?
Kurze Zeit später sass ich plötzlich auf der anderen Seite und war mir unsicher, worin genau meine Aufgaben gegenüber den Studierenden, der Institution und mir selber bestehen. Um diesen Fragen nach zu gehen, habe ich mich im Studium Master of Arts in Art Education auf das Thema „Mentorieren von künstlerischen Projekten“ fokussiert.